Jüdische Gemeinden in Bayern

Amberg

Schon vor sehr langer Zeit lebten jüdische Menschen in Amberg. Das war vor fast 1000 Jahren. Im Jahr 1945 gab es wieder eine jüdische Gemeinde. Heute hat die Gemeinde etwa 130 Mitglieder.

Jüdische Gemeinde Amberg

Gemeinschaft und Tradition

Die Israelitische Kultusgemeinde Amberg ist sehr aktiv.
Die Menschen in der Gemeinde treffen sich oft.
Jeden Schabbat gibt es ein Treffen.
Die Menschen beten zusammen.
Sie singen zusammen.
Sie essen zusammen.
Das Essen ist koscher.
Das bedeutet: Es ist nach jüdischen Regeln zubereitet.

An jüdischen Feiertagen gibt es Gottesdienste und Feste.
Jüdische Kinder bekommen Religions-Unterricht.
Es gibt Treffen für junge Menschen.
Ältere Menschen treffen sich jede Woche.
Sie essen zusammen koscheres Mittagessen.
Einmal im Jahr gibt es eine gemeinsame Reise.

Eingang der Synagoge Amberg
Synagoge Amberg
Chanukka Feier

(© IKG Amberg ) Eingang der Synagoge Amberg

Blick auf die Bima in der Synagoge Amberg

(© IKG Amberg) Rabbiner der Gemeinde Amberg in der Synagoge

(© IKG Amberg ) Chanukka-Feier

Bildung und Austausch zwischen Kulturen

Die Gemeinde macht viel für Bildung.
Sie spricht mit Menschen aus anderen Kulturen.
Für Schulklassen gibt es Workshops.
Dort lernen die Kinder über Antisemitismus.
Sie lernen auch über Toleranz und Demokratie.

Besucher können die Synagoge besichtigen.
Dabei lernen sie etwas über das jüdische Leben in Amberg.

Es gibt Gedenk-Veranstaltungen.
Es gibt Vorträge.
Es gibt Gesprächsrunden.
So verstehen sich Menschen aus verschiedenen Kulturen besser.

Geschichte und Wiederaufbau

Die Synagoge in Amberg

Seit dem Jahr 1896 gibt es die Synagoge in der Salzgasse.
Sie ist das Zentrum des jüdischen Lebens in Amberg.

Schwere Zeiten

Im Dritten Reich wurden Jüdinnen und Juden verfolgt.
Nach dem Krieg wurde die Gemeinde wieder aufgebaut.
Aber in den 1950er Jahren sind viele Menschen weggezogen.

Neuer Anfang

In den 1990er Jahren kamen viele jüdische Familien aus den GUS-Staaten nach Amberg.
Dadurch wurde die Gemeinde wieder größer.

Heute gibt es wieder viele Angebote:
Gottesdienste, Kultur-Veranstaltungen und Bildung für alle.

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Amberg

Verbot und Neubeginn

Im Jahr 1391 wurden die Juden aus der Pfalz vertrieben.
Das bedeutet: Sie mussten weggehen.
Auch in der bayerischen Pfalz durften sie nicht bleiben.

470 Jahre lang durften Juden dort nicht wohnen.
Erst im Jahr 1861 wurde das Verbot aufgehoben.
Ab dann durften Juden wieder in der Pfalz leben.

Nach dem Jahr 1861 durften Juden wieder in Amberg leben.
Die ersten kamen aus der Stadt Sulzbach.
Viele arbeiteten als Händler.

Im Jahr 1894 gründeten sie eine jüdische Gemeinde.
Zwei Jahre später kauften sie zwei Häuser in der Salzgasse.
Dafür bekamen sie Geld von Baronin Clara von Hirsch auf Gereuth.

In den Häusern gab es eine Synagoge und drei Wohnungen.
Damals hatte die Gemeinde 100 Mitglieder.
Sie war eine der ärmsten jüdischen Gemeinden in Bayern.

Vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Amberg wenig Antisemitismus.
Das bedeutet: Jüdinnen und Juden wurden nicht stark benachteiligt.

In den 1920er Jahren änderte sich das.
Besonders einige Geschäftsleute waren gegen jüdische Händler.

Im Jahr 1931 wurde das Kaufhaus ERWEGE eröffnet.
Es verkaufte günstige Waren.
Viele Arbeiter und Bauern kauften dort ein.
Das machte den jüdischen Händlern noch mehr Probleme.

Die Zeit des Nationalsozialismus in Amberg

In Amberg hatten die Nationalsozialisten weniger Erfolg als in anderen Teilen Bayerns.
Trotzdem waren die Jüdinnen und Juden nicht sicher.

Im Jahr 1933 lebten noch 83 jüdische Menschen in Amberg.
Die Nationalsozialisten machten neue Gesetze gegen sie.
Zuerst galten die Regeln in Amberg nicht so streng wie in anderen Städten.
Jüdische Geschäfte verdienten bis 1937 noch Geld, obwohl sie boykottiert wurden.

Novemberpogrom 1938

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten jüdisches Eigentum in ganz Deutschland.
In Amberg wurden keine jüdischen Geschäfte zerstört.
Aber die Synagoge wurde verwüstet.
Die Nazis verbrannten Möbel und Gebetssachen.
Fast alle jüdischen Männer wurden verhaftet.
Sie kamen ins Konzentrationslager Dachau.
Nach einigen Wochen wurden sie freigelassen.

Die letzten Jahre der jüdischen Gemeinde

Nach 1938 mussten jüdische Menschen ihre Häuser und Geschäfte abgeben.
Die Stadt Amberg bekam die Synagoge und den jüdischen Friedhof.

Im Sommer 1939 gab es nur noch 20 jüdische Menschen in Amberg.
Viele waren vorher in die USA oder nach Argentinien geflohen.

Am 2. April und am 22. Mai 1942 wurden die letzten jüdischen Menschen aus Amberg deportiert.
Sie wurden in Lager gebracht und ermordet.

Nur eine Frau überlebte: Klara Lorsch.
Sie kam krank aus dem Lager Theresienstadt zurück.
Sie starb im Jahr 1953.

Quellen: IKG Amberg und Amberg (Gemeinde) - Jüdisches Leben in Bayern: Haus der Bayerischen Geschichte

Neubeginn nach dem Krieg

Nach dem Krieg kamen viele jüdische Flüchtlinge nach Amberg.
Diese Menschen nennt man Displaced Persons (DPs).
Das bedeutet: Sie hatten kein Zuhause mehr.

Die jüdische Gemeinde wuchs wieder.
Der Rabbiner Natan Zanger half den Menschen.
Er sorgte für Wohnungen und koscheres Essen.
Er baute ein rituelles Bad (Mikwe).
Er organisierte Kultur-Veranstaltungen.

Das Ende der Gemeinde

Viele jüdische Menschen wanderten nach Palästina oder in die USA aus.
Deshalb wurde die Gemeinde kleiner.
In den 1950er Jahren gab es fast keine jüdische Gemeinde mehr in Amberg.

Neue jüdische Gemeinde seit 1991

Ab 1991 kamen viele jüdische Menschen aus den GUS-Staaten nach Amberg.
Sie nennt man Kontingentjuden.
Viele sind später in große Städte gezogen.
Aber einige blieben in Amberg.
Sie sind heute das Herz der jüdischen Gemeinde.

Rabbiner Elias Dray

Seit 2013 kümmert sich Rabbiner Elias Dray um die Gemeinde.
Er wurde in Amberg geboren.

Er macht viele Dinge für die Gemeinde:

  • Er hält Gottesdienste.
  • Er organisiert jüdische Feste.
  • Er gibt Hebräisch-Unterricht.
  • Er macht Kultur-Veranstaltungen.

Israelitische Kultusgemeinde Amberg

ikg-amberg.de