Historisches Hintergrundwissen

Weimarer Republik und NS-Zeit

Schon in den 1920er Jahren gibt es in Bayern viel Hass auf Juden. Im Jahr 1933 kommen die Nationalsozialisten an die Macht. Dann beginnt sofort die Verfolgung der Jüdinnen und Juden. Sie verlieren alle ihre Rechte. Viele werden geschlagen, vertrieben oder eingesperrt. Später werden sie in Lager gebracht und ermordet. Nur wenige Juden überleben.

Im Jahr 1918 gab es eine Revolution in Deutschland.
Diese Zeit nennt man: Novemberrevolution.

Der erste Ministerpräsident von Bayern hieß Kurt Eisner.
Er wurde ermordet.

Danach gab es in Bayern viele politische Unruhen.
Der Hass auf Juden wurde in den 1920er Jahren immer stärker.
Vor allem von völkischen Gruppen.

Im Jahr 1923 wollte Adolf Hitler mit Gewalt die Macht übernehmen.
Das war der sogenannte Hitler-Putsch.
Der Putsch scheiterte.

Danach wurde München sehr wichtig für die Nationalsozialisten.
Man nannte die Stadt: Hauptstadt der Bewegung.
Viele Antisemiten (Juden-Hasser) und Nationalsozialisten sammelten sich dort.

Der Hass auf Juden zeigte sich oft öffentlich.
Zum Beispiel an jüdischen Feiertagen.
Oder durch Sprüche und Angriffe.

Viele jüdische Menschen hatten große Angst.
Einige begannen schon damals, Bayern zu verlassen.

Im Januar 1933 kamen die Nationalsozialisten an die Macht.
Im März 1933 beschlossen sie ein neues Gesetz.
Es hieß: Ermächtigungsgesetz.
Damit konnten sie fast alles ohne das Parlament entscheiden.

Jetzt begann die systematische Verfolgung der Juden.
Auch in Bayern wurden sie aus vielen Berufen ausgeschlossen.
Sie durften nicht mehr öffentlich auftreten.
Sie durften in vielen Bereichen nicht mehr mitmachen.

Im gleichen Jahr wurde ein Lager gebaut:
Das Konzentrationslager Dachau.
Heinrich Himmler ließ es errichten.
Es war das erste Lager dieser Art.
Später wurden viele weitere Konzentrationslager so gebaut wie Dachau.

Im Jahr 1935 gab es neue Gesetze gegen Juden.
Diese Gesetze heißen: Nürnberger Gesetze.
Sie sagten: Juden gehören nicht mehr zum deutschen Volk, zur sogenannten Volksgemeinschaft.

Im Sommer 1938 gab Adolf Hitler einen neuen Befehl.
Die große Synagoge in München sollte abgerissen werden.

Im November 1938 gab es die sogenannten Novemberpogrome.
Synagogen wurden angezündet.
Jüdische Geschäfte wurden zerstört und geplündert.
Viele Juden wurden verletzt oder verhaftet. 
Einige kamen ins Lager Dachau. Manche wurden getötet. 

Schon im Mai 1938 gab es ein zweites Lager in Bayern.
Es heißt Konzentrationslager Flossenbürg.
Dort mussten Menschen Zwangsarbeit leisten.
Die SS verdiente damit Geld.

Im Jahr 1939 begann der Zweite Weltkrieg.
Damals lebten noch etwa 10.000 Juden in Bayern.
1933 waren es noch etwa 35.000.

Nach 1939 konnten nur noch wenige Juden fliehen.
Zwischen 1941 und 1943 wurden über 8.000 Juden aus Bayern deportiert.
Das bedeutet: Sie wurden mit Gewalt in Konzentrationslager gebracht.
Dort wurden die meisten ermordet.

In ganz Europa wurden etwa 6 Millionen Juden ermordet.
Diese geplante und organsierte Ermordung nennt man: Holocaust.

Nach dem Krieg lebten fast keine Juden mehr in den bayerischen Gemeinden.
Vor allem in Franken und Schwaben ist das jüdische Leben verloren.

Einige Juden aus Osteuropa kamen nach dem Krieg nach Bayern.
Sie lebten in sogenannten DP-Lagern.
DP heißt: Displaced Persons.
Das sind Menschen, die nach dem Krieg kein Zuhause mehr hatten.

In den DP-Lagern und größeren Städten entstanden neue jüdische Gemeinden.
Einige davon gibt es noch heute.

Quelle: Kristina Milz - Jüdische Geschichte in Bayern - Haus der Bayerischen Geschichte