Beratung und Unterstützung
Hate Speech - polizeiliche Tipps gegen Hass im Netz
Auch im Internet ist Respekt sehr wichtig. Denn: Jeder Mensch ist wertvoll. Und niemand darf schlecht behandelt werden. Leider gibt es im Internet oft Hass und böse Worte. Manche Menschen denken, sie dürfen das. Weil sie glauben: Im Internet sieht mich keiner. Das ist falsch. Hier finden Sie Tipps. So können Sie etwas gegen Hass im Internet tun.
Hass im Internet ist ein großes Problem.
Manche Menschen schreiben schlimme Sachen im Internet.
Zum Beispiel:
- Sie beschimpfen andere.
- Sie drohen anderen.
- Sie verbreiten Lügen über andere.
Das ist verboten.
Denn: Jeder Mensch hat Rechte.
Niemand darf verletzt oder beleidigt werden.
Viele dieser schlimmen Texte richten sich gegen bestimmte Gruppen.
Zum Beispiel:
- Menschen aus anderen Ländern
- Menschen mit anderer Religion
- Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben
- Menschen mit anderer Hautfarbe
Diese Texte sind dann zum Beispiel:
- ausländerfeindlich
- antisemitisch (gegen jüdische Menschen)
- sexistisch (gegen Frauen)
- queerfeindlich (gegen queere Menschen, zum Beispiel: schwul, lesbisch, trans)
- rassistisch
- oder sie machen Gewalt gut
Viele Menschen sehen diese schlimmen Texte im Internet.
Das geht mit nur wenigen Klicks.
Oft kommen diese Texte von nur wenigen Leuten.
Aber diese Leute sind sehr laut.
Und sie machen anderen viel Angst.
Deshalb ist es wichtig, sich zu schützen.
In diesem Text und im Flyer finden Sie Tipps.
Die Tipps helfen:
- Wenn Sie selbst betroffen sind.
- Oder wenn Sie anderen helfen möchten.
Zeigen Sie:
Niemand ist allein.
Zusammen können wir etwas gegen Hass tun.
Tipps gegen Hass im Netz
Passen Sie gut auf sich auf im Internet.
Geben Sie keine privaten Infos weiter.
Zum Beispiel:
- Ihren echten Namen
- Ihre Adresse
- Ihre Telefonnummer
Denn:
Was einmal im Internet ist, bleibt oft für immer da.
Andere Menschen können es sehen und weiterverbreiten.
Das kann gefährlich sein.
Haben Sie wegen Hass im Internet große Sorgen?
Dann machen Sie eine Pause.
Zum Beispiel:
- Schalten Sie Ihr Handy aus.
- Oder löschen Sie Ihre App.
- Oder machen Sie Ihren Account aus.
Holen Sie sich Hilfe.
Sprechen Sie mit Menschen, denen Sie vertrauen.
Zeigen Sie Mut im Internet.
Stellen Sie sich gegen Hass.
Sagen Sie klar:
Ich bin gegen Hass und Hetze.
Hetze heißt: Sehr böse Dinge über Gruppen und Menschen sagen.
Ich helfe Menschen, die angegriffen werden.
Das nennt man: digitale Courage.
Sie können zum Beispiel:
- einen netten Kommentar schreiben
- einen guten Beitrag „liken“
- sagen, dass Sie anderer Meinung sind
Das nennt man: aktive Gegenrede.
Das heißt: Sie sagen höflich Ihre Meinung. Sie erklären, warum Hass falsch ist.
Wichtig dabei:
- Bleiben Sie ruhig.
- Sagen Sie klar, warum der Hass falsch ist.
So zeigen Sie:
Hass ist nicht okay.
Und viele Menschen denken so wie Sie.
Aber:
Diskutieren Sie nicht ewig weiter.
Machen Sie eine Pause, wenn es zu viel wird.
Reagieren Sie nicht zu oft auf Hass-Kommentare.
Zum Beispiel:
Antworten Sie höchsten drei Mal auf Hass-Kommentare.
Dann hören Sie auf.
Denn: Menschen, die Hass schreiben, wollen oft nur Aufmerksamkeit.
Manche Menschen schreiben schlimme Sachen im Internet.
Diese Sachen nennt man Hass-Kommentare.
Hass-Kommentare sind verboten.
Sie dürfen so einen Kommentar melden.
Das geht direkt auf der Internet-Seite.
Zum Beispiel bei Facebook, Instagram oder TikTok.
Die Internet-Seite muss den Kommentar prüfen.
Das steht in einem Gesetz.
Das Gesetz heißt: Digital Services Act.
Die Internet-Seite muss schnell antworten.
Die Internet-Seite muss sagen:
Das haben wir gemacht.
Ein wichtiger Tipp:
Sichern Sie Beweise.
So geht das:
Speichern Sie die Internet-Adresse vom Kommentar.
Diese Adresse nennt man URL.
Speichern Sie auch die Internet-Adresse vom Profil der Person.
Das Profil ist die persönliche Seite von der Person.
Machen Sie ein Bild von dem Kommentar.
Das nennt man Screenshot.
- Auf dem Bild muss das Datum zu sehen sein.
Zum Beispiel: 07.04.2025. - Machen Sie auch ein Bild vom ganzen Gespräch.
- Und machen Sie ein Bild vom Profil der Person.
Schreiben Sie auf:
Wer hat den Kommentar gesehen?
Und wann war das?
Fragen Sie andere Menschen um Hilfe.
Zum Beispiel als Zeugen.
Zeugen sind Personen, die etwas gesehen haben.
Sie können zur Polizei gehen.
Zum Beispiel wenn der Kommentar:
- eine Beleidigung ist
- eine Lüge ist
- eine Drohung mit Gewalt ist
Dann kann das eine Straftat sein.
Sie können die Polizei auch im Internet informieren.
Hier ist die Internet-Seite:
https://www.bayern-gegen-hass.de.
Sie können eine Person blockieren.
Zum Beispiel wenn die Person Hass verbreitet.
Dann kann Ihnen die Person keine Nachricht mehr schreiben.
Sie können auch die Kommentare ausschalten.
Dann kann niemand mehr unter Ihren Beitrag schreiben.
Beitrag meint: den Text oder das Bild,
Wichtig:
Machen Sie vorher Beweise.
So geht das:
Machen Sie einen Screenshot.
Ein Screenshot ist ein Bild vom Bildschirm.
Auf dem Bild muss man alles gut sehen.
Auch das Datum muss zu sehen sein.
Danach können Sie die Person sperren.
Das heißt: Die Person kann ihnen nicht mehr schreiben.
Dann sieht man die Kommentare und Nachrichten von der Person nicht mehr.
- Verlassen Sie Gruppen, in denen Hass ist.
Zum Beispiel in Chat·gruppen oder im Internet.
Auch wenn es private Gruppen sind. - Wenn jemand Hass verbreitet:
Sagen Sie klar Ihre Meinung.
Aber wenn das nichts bringt:
Beenden Sie das Gespräch. - Sagen Sie auch zu Freunden und Familie:
Hass ist für Sie nicht okay.
Sie wollen so etwas nicht hören.
Haben Sie einen Beitrag mit Hass gesehen?
Dann melden Sie den Beitrag.
Auch wenn Sie selbst nicht betroffen sind.
Zum Beispiel:
Jemand schreibt etwas Böses über andere Menschen.
Oder jemand verbreitet Hass gegen eine Gruppe.
Solche Sachen sind oft verboten.
Darum ist es wichtig, das zu melden.
Empfehlungen:
Sie haben Hass im Internet gesehen?
Oder wurden Sie selbst beleidigt oder bedroht?
Dann gibt es Hilfe.
Sie können eine Internet-Seite benutzen.
Dort können Sie den Hass melden.
Die Internet-Seite heißt:
Sie können zur Polizei gehen.
Oder bei der Polizei anrufen.
Die Polizei kann Ihnen helfen.
Die Adresse finden Sie auf der Internet-Seite von der Polizei.
Es gibt eine Organisation.
Die Organisation heißt: HateAid.
Die Internet-Seite dazu heißt:
Sie hilft Menschen, die im Internet angegriffen wurden.
Zum Beispiel mit einem Anwalt.
Wichtig:
Sie sind in Gefahr?
Dann rufen Sie sofort die Polizei.
Die Nummer ist: 110

Die Bayerische Polizei
Beauftragter der Bayerischen Polizei gegen Hasskriminalität, insbesondere Antisemitismus