Jüdische Friedhöfe
Net Olam – Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention
Das Verbundprojekt „Net Olam – Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention“ hat sich zum Ziel gesetzt, Friedhofsschändungen zu untersuchen und damit die Antisemitismusforschung zu ergänzen.

Schändungen jüdischer Friedhöfe in Bayern – Schadensbilder, Ausmaß, historischer Kontext, Analyse anhand von Fallbeispielen
Einen jüdischen Friedhof bezeichnet man auch mit der hebräischen Wortverbindung „Bet Olam“, was auf Deutsch mit „Haus der Ewigkeit“ übersetzt wird. Die Totenruhe gilt nach jüdischem Religionsgesetz als unantastbar; Übergriffe jeglicher Art auf die Friedhöfe wiegen daher besonders schwer.
Friedhofsschändungen sind bis heute allerdings nur selten Gegenstand der Antisemitismusforschung, verlässliche Daten über Häufigkeit, Täter und Hintergründe fehlen weitestgehend.
Kooperationsprojekt zur Erforschung der Schädigung jüdischer Begräbnisstätten
Das Verbundprojekt „Net Olam – Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention“, eine Kooperation von Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege, Salomon Ludwig Steinheim-Institut und Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, hat sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke zu schließen.
Im Rahmen des seit 2021 laufenden Teilprojekts des Landesamts werden unter dem Titel „Schändungen jüdischer Friedhöfe in Bayern – Schadensbilder, Ausmaß, historischer Kontext, Analyse anhand von Fallbeispielen“ die konkreten Folgen der Schändungen für den Bestand der Grabmäler und der mikrohistorische Rahmen der Schändungsereignisse untersucht. Neben Archiv-, Literatur- und Presserecherchen zur Datierung und Kontextualisierung der einzelnen Übergriffe liegt der Fokus auf der Dokumentation der auf den Friedhöfen noch sichtbaren Schäden.
Forschungsdatenbank
Die erhobenen Daten über Qualität und Umfang der Schäden stehen künftig in der Online-Datenbank des Projekts „Erfassung jüdischer Grabmäler in Bayern“ für die Forschung zur Verfügung: https://bet-olam-bayern.de
Für weiterführende Informationen siehe: https://www.fona21.org/verbundprojekte/net-olam sowie den Flyer zum Projekt Net Olam

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Elisabeth Singer-Brehm M.A.
Judaistin, Volkskundlerin
elisabeth.singer-brehm@blfd.bayern.de
0162 1080 682