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Religion

Shabbat

Der siebte Wochentag wird im Judentum als Shabbat oder Sabbat bezeichnet. Dieser Tag gilt als Ruhetag, an dem keine Arbeit verrichtet werden sollte.

Der Schabbat ist der wöchentliche Ruhetag im Judentum. Die Bedeutung des Schabbat geht auf Überlieferungen in der Tora zurück. Diese besagen, dass G“tt die Welt in sechs Tagen erschaffen und am siebten Tag geruht hat. Seitdem soll auch der Mensch an diesem Tag keinerlei Arbeit verrichten, sondern ruhen und G“tt gedenken. 


Konkret bedeutet dies, dass man in dieser Zeit weder körperlich aktiv sein soll, noch irgendwelche Geschäfte abschließt. Auch sollen nach Beginn des Schabbats keine Speisen zubereitet und kein Feuer entfacht werden, denn auch diese Tätigkeiten zählen zur Arbeit. Das hat in der Neuzeit zu zahlreichen Diskussionen darüber geführt, inwieweit die Vorschriften gleichfalls für den Gebrauch von Elektrizität gelten. Streng religiös orthodoxe Jüdinnen und Juden nutzen daher am Schabbat keine elektronischen Geräte, Aufzüge werden für eine Nutzung ohne Knopfdruck programmiert, sie essen Speisen, die sie schon am Vortag zubereitet haben, und behelfen sich mit Zeitschaltuhren oder bitten bei bestimmten Tätigkeiten um die Hilfe eines Nicht-Juden.


Der Schabbat beginnt am Vorabend und dauert vom Sonnenuntergang am Freitag bis zum Eintritt der Dunkelheit am folgenden Samstag, denn im jüdischen Kalender dauert der Tag vom Vorabend bis zum Abend des Tages – nicht von 0 bis 24 Uhr. 


Für viele jüdische Familien steht das feierliche Abendgebet in der Synagoge am Anfang des Schabbats. Eingeleitet wird der G“ttesdienst des Schabbatbeginns am Freitagabend mit einer Begrüßung des Schabbat durch eine Reihe von Psalmen und das Schabbatlied. Ein Textabschnitt aus der Tora wird vorgetragen, die Paraschat Haschawua“ (hebr. Wochenabschnitt), so dass man innerhalb eines Jahres die gesamte Tora von Anfang bis Ende gelesen hat. Nach dem Gottesdienst wünschen sich alle gegenseitig „Schabbat Schalom“, einen möglichst friedvollen und ruhigen Schabbat.
Zu Hause begrüßt der Familienvater den Schabbat traditionell mit einem Friedensgruß und segnet gegebenenfalls die Kinder. Dann spricht er den Kiddusch (Segen) über einen gefüllten Becher Wein sowie den Schabbatsegen, der an den Beginn der Schöpfung und den Auszug aus Ägypten erinnert. Nachdem er den Becher Wein herumgereicht hat, werden die Hände rituell gereinigt. (In manchen Traditionen geschieht dies bereits vor dem Kiddusch.)  Danach nimmt der Hausherr die Decke von den Schabbatbroten, die „Barches“ genannt werden und eine Art Hefezopf sind. Er spricht den Brotsegen und reicht jedem ein mit Salz bestreutes Stück Brot. Im Anschluss gibt es ein gemeinsames Festmahl.


Für den Schabbat sind insgesamt drei Mahlzeiten obligatorisch: abends, morgens und nachmittags. Die Morgenmahlzeit soll erst nach dem G“ttesdienst eingenommen werden. Sie fällt daher in die Zeit des späten Vormittags, denn der Vormittagsg“ttesdienst, bestehend aus dem Morgengebet mit Tora- und Prophetenlesung und dem Zusatzgebet, ist relativ lang.


Wenn der Schabbat nach Einbruch der Nacht endet, wird sowohl in der Synagoge zum Abschluss des werktäglichen Abendgebets als auch zu Hause die Zeremonie der Hawdala („Unterscheidung“) durchgeführt, indem eine Kerze angezündet und ein Segen über Wein, Wohlgerüche und Licht gesprochen wird. Die Hawdala hilft den Gläubigen das Heilige, den Schabbat, vom Profanen, dem Alltag der restlichen Woche, zu unterscheiden. Nach der Hawdala wünscht man sich am Samstagabend eine gute Woche: Schawua tow!

Quellen: 

Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern » Der Schabbat

Zentralrat der Juden: Feiertage - Schabbat

Hagalil: Schabbat