Stiftung Bayerische Gedenkstätten
KZ-Außenlager
Das KZ Dachau hatte während seines Bestehens 140 Außenlager, das KZ Flossenbürg knapp 90. In Hersbruck/Happurg und Mühldorfer Hart erinnern heute Dokumentationsstätten an die menschenunwürdigen Lebensbedingungen und die NS-Verbrechen in KZ-Außenlagern.

KZ-Außenlager waren Nebeneinrichtungen der nationalsozialistischen Konzentrationslager (KZ), und blieben in der Regel von den großen Stammlagern sowohl hinsichtlich Verwaltung als auch Gefangenen-Versorgung abhängig. Die Außenlager dienten in erster Linie der Zwangsarbeit und waren oft in abgelegenen Gebieten oder in der Nähe von Industrieanlagen angesiedelt, die die Arbeitskraft der Gefangenen ausnutzten. Die Häftlinge, meist politische Gegner, Juden, Sinti und Roma, sowie Kriegsgefangene, wurden unter extremen Bedingungen zur Arbeit gezwungen, etwa in Fabriken, Steinbrüchen oder im Bau von Infrastruktur. Manche Außenlager dienten aber auch vor allem als Sterbelager für entkräftete Häftlinge. Die Außenlager unterschieden sich hinsichtlich Größe und Zweck massiv voneinander – ein „typisches“ Außenlager gab es nicht.
Das weit verzweigte Außenlagernetz entwickelte sich insbesondere ab 1942. Die beiden großen Außenlager-Komplexe des KZ Dachau, Mühldorf und Landsberg/Kaufering, entstanden in diesem Zusammenhang, ebenso der zweitgrößte Außenlager-Komplex des KZ Flossenbürg in Hersbruck/Happurg; insgesamt hatte das KZ Dachau 140, das KZ Flossenbürg knapp 80 Außenlager. Die Lebensbedingungen in diesen – oftmals primitiven – Lagern waren häufig miserabel: Krankheiten, Unterernährung, brutale Misshandlungen und hohe Sterblichkeitsraten prägten den Alltag der Häftlinge. Die Außenlager wurden oft nach den Bedürfnissen der Kriegswirtschaft und der Rüstungsproduktion errichtet und existierten häufig nur kürzere Zeit.
Viele dieser Außenlager wurden erst nach dem Ende des Krieges und der Befreiung durch die Alliierten bekannt. Zahlreiche Gedenkstätten und Forschungsprojekte erinnern heute an diese Orte des Leidens.