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Gebräuche, Riten und Symbole

Mesusa

Eine Mesusa ist eine kleine Pergamentrolle mit bestimmten hebräischen Versen aus der Tora in einer dekorativen Hülle, die an den Türrahmen von jüdischen Häusern angebracht wird.

Eine Mesusa (auch Mezuzah genannt) ist eine kleine Pergamentrolle mit bestimmten hebräischen Versen aus der Tora in einer dekorativen Hülle. Sie wird an den Türrahmen von jüdischen Häusern angebracht und symbolisiert den Glauben und erinnert an die jüdischen Gebote. Nach dem jüdischen Gesetz sollten Mesusot am rechten Türpfosten jedes Zimmers im Haus angebracht werden, mit Ausnahme des Badezimmers und des WCs. Vor dem Anbringen der Mesusa wird ein Segensspruch gesprochen („Shehecheyanu“). 

Die Ursprünge der Mesusa gehen auf alte biblische Gebote in der Tora zurück. So werden die Juden in Deuteronomium 6:4-9 angewiesen, die Worte des Schma-Gebets an ihre Türpfosten und Tore zu schreiben. Das Schma-Gebet oder „Sch´ma Israel“ ist das bekannteste Gebet des Judentums und im Grunde das ausgesprochene Bekenntnis zum G“tt Israels. 

„Höre Israel, der Ewige unser G“tt, ist der Ewige der einzige Eine! Und liebe den Ewigen, deinen G“tt, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele (…). Es seien diese Worte, die ich dir heute gebiete, rede davon, wenn du sitzt in deinem Haus und wenn du gehst auf den Weg (…), schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore!“

Die Mesusa steht außerdem symbolisch für die Heiligkeit des Hauses und die Gegenwart von G“ttes Schutz. Wenn man sie am Türrahmen anbringt, zeigt man damit, dass man an G“tt glaubt. Durch diesen Glauben soll die die Mesusa wie ein Schutzschild gegen Unheil wirken.

Dieser Glaube hat einen klaren biblischen Bezug: Als G“tt den Ägyptern die zehn Plagen schickte, markierten die Israeliten, die der Pharao versklavt hatte, ihre Türen mit Lammblut. Der Todesengel, der die Häuser aufsuchte und die Erstgeborenen tötete, verschonte diese Wohnstätten. In Erinnerung daran berühren Juden beim Verlassen oder Betreten ihrer Wohnungen oder eines Zimmers zum Teil die Mesusa mit den Fingern und küssen sie anschließend. Dann sprechen sie die Worte „G"tt schütze mich bei meinem Fortgehen und bei meinem Ankommen, jetzt und in Ewigkeit“. 

Zieht man um, nimmt man die Mesusot vorsichtig von den Türrahmen und bringt sie in der neuen Wohnung wieder an. Das soll zeigen, dass die Verbindung zwischen G“tt und dem Haushalt weitergeht und nicht an bestimmte Räumlichkeiten gebunden ist.