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Gebräuche, Riten und Symbole

Bar Mizwa und Bat Mizwa

Mit der Bat Mizwa und Bar Mizwa erreichen Mädchen und Jungen die religiöse Mündigkeit. Dieses Ereignis ist ein besonderer Moment im Leben der jungen Menschen und wird deshalb auch entsprechend gewürdigt und gefeiert.

Zeremonie einer Bar Mizwa

Im Alter von zwölf bzw. 13 Jahren werden jüdische Mädchen und Jungen im Sinne des jüdischen Religionsgesetzes zu Erwachsenen.

Der Junge wird nun zum „Sohn des Gesetzes", Bar Mizwa, und  das Mädchen zur „Tochter des Gesetzes”, Bat Mizwa, und somit zu einem vollwertigen Mitglied der Gemeinde mit allen Rechten und Pflichten. Das bedeutet, z. B. dass ein Bar Mizwa von nun an auch beim Minjan[1] mitgezählt wird und aus der Thora lesen darf. 

Am Schabbat nach seinem 13. Geburtstag wird der Junge zum ersten Mal zur Lesung aus der Thora aufgerufen. Das Datum wird nach dem jüdischen Kalender berechnet. 

Während einer Bar Mizwa-Zeremonie gibt es verschiedene traditionelle Rituale und Bräuche. Dazu gehören etwa das Lesen aus der Thora, das Rezitieren von Gebeten, das Tragen einer Gebetskappe (Kippa) und das Halten einer Festrede.

Während früher die Bar Mizwa nur mit dem Aufruf zur Lesung der Thora verbunden war, wird heute i. d. R. zusätzlich nach der Zeremonie mit der Familie und Freunden gefeiert. 

Für Mädchen ist i. d. R. eine spezielle Zeremonie der Bat Mizwa im orthodoxen Judentum nicht üblich, doch erfolgt auch hier eine Würdigung der Bat Mizwa.  In den nicht-orthodoxen Strömungen des Judentums wird die Bat Mizwa (ähnlich der Bar Mizwa) mit aktiver Teilnahme am Gottesdienst zeremoniell begangen und ebenfalls festlich gefeiert. Das Mädchen zählt hier von nun an zum Minjan.

Quellennachweis[2]

Weiterführende Informationen:

Das Video Bar Mitzwa - Sohn des Gebotes aus der Serie „Jung. Jüdisch. Bayerisch” der Europäischen Janusz Korczak Akademie dokumentiert in zehn Minuten eine Bar Mizwa-Zeremonie. 

Fußnoten und Nachweise

  1. Minjan (hebräisch מנין) ist im Judentum das Quorum von zehn oder mehr im religiösen Sinne mündigen Juden, das nötig ist, um einen vollständigen jüdischen Gottesdienst abzuhalten. Dieser findet im Regelfall in einer Synagoge statt. Im orthodoxen Judentum sind stets zehn männliche Beter gefordert.