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Digitalisierung von Archivalien der bayerischen IKGs

Die Archive der israelitischen Kultusgemeinden sind äußerst wichtige und viel genutzte Quellen für alle historischen Forschungen zur jüdischen Geschichte. Durch ihre Digitalisierung können Interessierte weltweit darauf zugreifen.

Digitalisierung von Archivalien der bayerischen israelitischen Kultusgemeinden

Im Zusammenhang mit dem Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wurden im Jahr 2021 vom Bayerischen Landtag Mittel für die Digitalisierung von Archivalien der bayerischen israelitischen Kultusgemeinden bereitgestellt.

Die Digitalisierung betrifft Archivalien jüdischer Gemeinden in Bayern, die im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht beschlagnahmt wurden. Nach dem Krieg wurde dieses Schriftgut an Israel übergeben. Auf diese Weise ist in Jerusalem ein zentraler Ort für die Überlieferung der jüdischen bayerischen Gemeinden entstanden.

Wichtige Forschungsquelle wird digital

Die Archive der jüdischen Kultusgemeinden sind äußerst wichtige und viel genutzte Quellen für alle historischen Forschungen zur jüdischen Geschichte in Bayern und in Deutschland. Eine freie Zugänglichkeit der Bestände über das Internet war daher seit langem ein großer Wunsch der lokalen wie der überregionalen Forschung.

Nach längeren Vorbereitungen schlossen die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und die Central Archives for the History of the Jewish People (CAHJP) in Jerusalem eine Kooperationsvereinbarung. Ziel ist die Digitalisierung der in den CAHJP verwahrten Unterlagen der bayerischen jüdischen Gemeindearchive. Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt und startete offiziell am 21. August 2023. Als Ergebnis eines ersten Pilotprojekts wurden die Archive der jüdischen Gemeinden Floß aus der Oberpfalz, Treuchtlingen aus dem südlichen Mittelfranken und Wallerstein aus Schwaben online gestellt.

Projektfortsetzung unter Berücksichtigung der aktuellen Sicherheitslage

Die zwischen den CAHJP und den Staatlichen Archiven Bayerns vereinbarten Abläufe sind der aktuellen Sicherheitslage angepasst worden, um Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Da vorerst weitere Aufenthalte des Projektmitarbeiters in Jerusalem nicht vertretbar erscheinen, wurde mit den CAHJP ein Workflow für die Digitalisierungsvorbereitung der noch ausstehenden Unterlagen entwickelt; die finale Abstimmung hierüber ist noch im Gange.

Projekt im Zeitplan: Erste Digitalisate bereits online verfügbar

Parallel zur fortlaufenden Digitalisierung der bereits vorbereiteten Unterlagen erfolgt die technische Aufbereitung und Onlinestellung der bereits aus Jerusalem erhaltenen Digitalisate. Inzwischen ist die Überlieferung von insgesamt 24 Beständen über die Findmitteldatenbank der Staatlichen Archive Bayerns online verfügbar (https://www.gda.bayern.de/service/findmitteldatenbank/Archiv/9); bis zum Jahresende 2024 werden mindestens sechs weitere Gemeindebestände folgen, darunter die umfangreichen und historisch wertvollen Unterlagen der ehemaligen jüdischen Gemeinden Fürth und Bamberg. Der Anzahl der archivalischen Einheiten nach wäre dann bereits mehr als ein Drittel der Unterlagen online zugänglich. Damit liegt das Projekt sehr gut im Zeitplan.

Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns

www.gda.bayern.de

Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns

poststelle@gda.bayern.de

089 2863 82 482