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Kultur

Literatur

Israelische Literatur ist eng mit der Renaissance der hebräischen Sprache im 19. Jahrhundert verbunden. Bis dahin diente Hebräisch – als Sprache des Alten Testaments – v. a. liturgischen Zwecken und wurde zudem zur Verständigung zwischen unterschiedlichen Gemeinden in der Diaspora verwendet.

Israelische Literatur ist eng mit der Renaissance der hebräischen Sprache im 19. Jahrhundert verbunden. Bis dahin diente Hebräisch – als Sprache des Alten Testaments – v. a. liturgischen Zwecken und wurde zudem zur Verständigung zwischen unterschiedlichen Gemeinden in der Diaspora verwendet. Mit Aufkommen des europäischen Nationalismus und insbesondere mit der zionistischen Bewegung wurde das Hebräische wiederbelebt und modernisiert, denn die 2000 Jahre alte Sprache und ihre Begrifflichkeit konnten aktuelle Entwicklungen nicht mehr hinreichend abbilden. Eine wichtige Rolle bei der Erweiterung und Verbreitung des Hebräischen nahm Elieser Ben Jehuda ein, der nicht nur Tausende neuer Wörter einführte, sondern u. a. auch und ein mehrbändiges Wörterbuch initiierte. Spätestens mit der Staatsgründung Israels war für die Gründer klar, dass das moderne Hebräisch (Ivrit) zur Nationalsprache erhoben werden musste und nicht etwa das Jiddisch, die Sprache v. a. der Juden in Ostmitteleuropa. Wenngleich inzwischen viele israelische Autoren ihre Werke auf Hebräisch verfassen, bevorzugen es einige Schriftsteller, die nicht in Israel geboren wurden, ihre Gefühle und Gedanken in der jeweiligen Muttersprache abzufassen. 

Zu den Begründern der klassischen hebräischen Prosa zählen z. B. Schriftsteller wie Josef Chaim Brenner und Shmuel Josef Agnon sowie der Dichter Chaim Nachman Bialik. Laut dem haGalil gehören seit den 1960er Jahren Schriftsteller wie A.B. Yehoshua, Amos Oz, Yoram Kaniuk und Jaakow Schabtai zu den bedeutendsten israelischen Autoren. Auch David Grossman, der wie Amos Oz in Deutschland auch wegen seines Engagements innerhalb des linken, der Friedensbewegung nahestehenden Spektrums bekannt ist, zählt zu den einflussreichen Autoren des Landes. Vielen israelischen Autorinnen und Autoren ist es gelungen, internationale Anerkennung zu erlangen; ihre Werke werden v. a. ins Deutsche übersetzt; so etwa Shulamit Lapid, Ruth Almog, Savyon Liebrecht und Batya Gur.

Thematisch haben die Shoah und ihre Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen einen festen Platz in der israelischen Literaturlandschaft; hier sind v. a. Autoren wie Ahron Applefeld und Lizzie Doran anzuführen. 

In jüngeren Schriftstellergenerationen etwa wie z.B. Yehudit Katzir, Etgar Keret, Mira Magen und Eshkol Nevo geraten Erfahrungen in der jetzigen israelischen Gesellschaft in den Blick. 

Eine ausführliche Übersicht der israelischen Schriftsteller und ihrer Literatur bietet die Webseite des israelischen Instituts für hebräische Literatur.